Der Karneval in Köln, auch als die “Fünfte Jahreszeit” bekannt, erstreckt sich von Weiberfastnacht bis Veilchendienstag, wobei der Höhepunkt der Feierlichkeiten am Rosenmontag liegt. Der Straßenkarneval, geprägt von Tradition und rheinischem Frohsinn, zieht Jahr für Jahr Millionen von Menschen in seinen Bann. Die jecken Tage beginnen offiziell mit Weiberfastnacht, an der in vielen Stadtvierteln Feiern und Schlüsselübergaben stattfinden. Unternehmen schließen für eigene Karnevalspartys, und die Menschen feiern von morgens bis abends, wobei der Brauch des Krawattenabschneidens durch die jecken Wiever eine Rolle spielt.
Der Karnevalsfreitag bringt Sitzungen und den Sternmarsch der Kölner Veedelsvereine in der Innenstadt. Am Samstag finden das Funkenbiwak der Kölsche Funke rut-wieß vun 1823 e. V. und verschiedene Veedelszüge statt. Der Geisterzug am Samstagabend, ein alternativer Umzug mit politischen Inhalten, ist seit 1991 fester Bestandteil des Straßenkarnevals. Der Tulpensonntag wartet mit Schull- un Veedelszöch sowie weiteren Karnevalssitzungen auf.
Der Rosenmontag, als Höhepunkt des Karnevals, zieht mehr als eine Million Menschen an. Der Rosenmontagszug, einer der größten in Deutschland, zeigt phantasievoll gestaltete Persiflagewagen mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Veilchendienstag bringt Veedelszüge durch verschiedene Stadtteile und endet abends mit der Nubbelverbrennung vor vielen Kneipen, wo der brennende Strohmann symbolisch die Sünden der Karnevalszeit in die Asche nimmt.
Der Kölner Rosenmontagszug 2024, geplant für den 12. Februar, wird unter dem Motto “Wat e Theater – Wat e Jeckespill” stattfinden. Pünktlich um 10 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung und zieht über 8,7 Kilometer durch die Stadt. Mehr als 12.000 Teilnehmer präsentieren sich auf 26 Persiflagewagen, 61 Festwagen und 37 Kutschen. Der Zug endet an der Mohrenstraße, nachdem er 300 Tonnen Süßigkeiten, 300.000 Strüßjer und viele andere Präsente verteilt hat.
Hey, beim Karneval und Fasching ist nicht alles erlaubt, was man sich so vorstellen kann. Verkleidungen als Polizist, Soldat, Pirat, Ritter oder sogar als Terrorist können Ärger bringen, besonders wenn sie zu echt aussehen. Originalgetreue Uniformen sind verboten, um Verwechslungen mit echten Ordnungshütern zu verhindern.
Wer dagegen verstößt, riskiert Geld- oder sogar Gefängnisstrafen. Näheres hierzu siehe Bussgeldkatalog.
Auch bei Piraten und Rittern ist Vorsicht geboten, vor allem wenn es um Schwerter, Säbel oder Feuerwaffen geht. Attrappen sind okay, solange sie nicht wie echte Waffen aussehen. Anscheinswaffen, die täuschend echt sind, können Bußgelder von bis zu 10.000 Euro nach sich ziehen.
Aber das ist nicht alles – verfassungswidrige Kostüme mit nationalsozialistischer Ideologie oder als Terroristen sind tabu. Wer Hitler oder als Dschihadist rumläuft, riskiert ebenfalls Geldstrafen oder sogar bis zu drei Jahre im Gefängnis. Symbole wie Hakenkreuze oder bestimmte Abkürzungen wie “WP” (White Power) sind auch verboten und können zu Straftaten führen. Also besser darauf achten, dass das Kostüm nicht Ärger mit sich bringt und die Karnevalsstimmung nicht verdirbt.
Als soziales Phänomen und Wirtschaftsfaktor ist der Karneval in Köln mehr als nur fröhliches Feiern. Über 100 Karnevalsgesellschaften im Festkomitee Kölner Karneval organisieren die tollen Tage. In Zahlen ausgedrückt, regnen während des Karnevals im Schnitt 330.000 Kilo Bonbons, 700.000 Schokoladen und 220.000 Schachteln Pralinen auf die Jecken. Das diesjährige Sessionsmotto “Wat e Theater – Wat e Jeckespill” widmet sich dem Blick der kölschen Jecken auf das Weltgeschehen und betont die Bedeutung von Gelassenheit in Krisenzeiten.
Der Karneval in Köln bietet nicht nur traditionelle Umzüge und Sitzungen, sondern ist auch eine Hommage an die Kölner Bühnen. Das Motto “Wat e Theater – Wat e Jeckespill” würdigt die Bedeutung von Karneval und Theater als Elemente der Kultur und Tradition. Jecken lassen sich von diesem Motto bei der Auswahl ihrer Kostüme inspirieren, was die Vielfalt und Kreativität der Feierlichkeiten weiter betont.